Mittwoch, 11. Juni 2014

"Die Wirkungsästhetik der Kamera"

Die Wahrnehmung des Zuschauers wird durch die Kamerahandlung wie z.B. Schärfenverlagerung, Lichtverhältnisse, Einstellungs­größe und Kamera­bewegung stark beeinflusst. Die Kamerahandlung gehört zu den Mitteln, die das Interesse auf die Figuren und das Geschehen lenken, denn der Zuschauer sieht alles aus dem Blickwinkel der Kamera. Als Teil eines „Kommunikationsprozesses“ ist die Kamerahandlung daher eine Erzählform des Filmes.
Es gibt verschiedene Strategien der Kamera, um die Funktion, den Inhalt und Spannungsaufbau eines Filmes zu gestalten. Durch Kamerabewegungen beispielsweise wird die Handlung neu lokalisiert und die Aussage einer Szene oder Einstellung intensiviert. Zudem dienen die Kamerabewegungen der Emotionalisierung und Dramatisierung der Handlung, indem sie sich den Figurenbewegungen genau anpassen und damit deren Sentiments und Dominanz betonen.

Eine weitere Kamerastrategie ist die Schärfenverlagerung, die die Aufmerksamkeit des Zuschauers dadurch lenkt, daß das wichtige Objekt oder die handlungstragende Figur in die optischen Schärfenebene gebracht wird, während die Elemente davor oder dahinter unscharf erscheinen.

Der Kameraschwenk wird gerne eingesetzt, um einen Schnitt zu umgehen, Stimmungen zu erzeugen und den Film durch neue Reizwirkungen inter­essanter zu gestalten. Zum anderen soll der Schwenk bestimmte Aussagen machen und den Zuschauer auf die für die Handlung wichtigen Punkte aufmerksam machen.
Zusätzlich zu den Schwenks werden Kamerafahrten eingesetzt, die auch miteinander kom­biniert werden, um visuelle Eindrücke zu verstärken. Von einer Kamerafahrt spricht man dann, wenn die Kamera ihren Ausgangspunkt während einer Einstellung verläßt. Im Gegensatz zur Handkamera geschieht die Kamerafahrt technisch gesehen mit Hilfe von Schienen- oder lenkbaren Wagen (Dolly).
Der Zuschauer empfindet Kamerafahrten, als ob er sich selbst (anstatt der Kamera) im dreidi­mensionalen Raum bewegen würde.
Die Bedeutung der Einstellung liegt darin, daß die Kamera zum Objekt eine bestimmte Haltung einnimmt, indem das Objekt aus einer bestimmten Perspektive in bestimmter Größe für eine bestimmte Zeit unter bestimmter Beleuchtung durch eine bestimmte Bewegung der Kamera in einer bestimmten Richtung aufgenommen wird.
Kamera- und Objektbewegungen können am Wechsel der Einstellungsgröße innerhalb der Einstellung erkannt werden. Als kameraästhetisches Darstellungsprinzip kann die Einstellungs­größe den Zuschauer erheblich beeinflussen, da z.B. Nahaufnahmen im Vergleich zu anderen Einstellungsarten eine größere Identifikation ermöglichen. Nahaufnahmen ignorieren nämlich Überflüssiges und Ablenkendes und geben das Objekt größer und daher charakteristischer und interessanter wieder.
Neben Einstellungsgröße und Einstellungsdauer ist die Einstellungsperspektive (Kameraperspektive) ein charakteristisches Mittel der Kamerastrategie. Die Auswahl des Objektes und die Position der Kamera zum Objekt beeinflussen die „ornamentale Struktur des Bildes“ und die „optische Prägnanz des Objekts, die Qualität der optischen Informatio­nen. Mit Hilfe der Kameraposition zu den Objekten werden psychologische Nebenbedeu­tungen transportiert, wodurch sie deutlich macht, inwieweit sich der „fiktive Beobachter“ mit der Perspektive der Darsteller identifiziert oder von ihr distanziert.
Durch die Kameraperspektive, z.B. Untersicht oder Aufsicht, wird die Darstellung eines Objektes stark beeinflußt, was seine Aussage bedeutend modifiziert.

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